LOVE and PEACE – lebe deine Sehnsucht

Der Wunsch nach Liebe und Frieden ist ein tief verwurzeltes menschliches Bedürfnis und findet sich in vielen Kulturen und Traditionen wieder. Love and Peace fand auch vielfältigen künstlerischen Ausdruck in Festivals, Konzerten, Bildern und Kleidung.

Der bekannteste Künstler dieser Bewegung ist sicher Bob Marley, der 1978 in seinem Heimatland Jamaika während dem One Love Peace Concert die Vorsitzenden der zwei dominierenden, aber verfeindeten Parteien versöhnte. Marley bewog diese auf der Bühne zu einem symbolischen Handschlag, 
Eine große Geste, die die bürgerkriegsähnlichen Zustände vorübergehend beenden konnte. Aber was wären die großen Gesten, wenn sie nicht tagtäglich von kleinen Gesten im Alltag genährt würden?

Zwei meiner Pferde haben LOVE and PEACE auf einzigartige Weise für mich sicht- und fühlbar gemacht. 

Sara von Faltensteffl hat mir ihre Auffassung von LIEBE auf unterschiedliche Art und Weise vorgelebt. 
Sara wuchs mit ihrer besten Freundin Prinsessa auf dem heimatlichen Gestüt auf. Ein Jahr nachdem ich Prinsessa kaufte, wurde Sara ebenfalls verkauft. Doch diese Trennung war nicht für immer. Sara’s neue Besitzerin erkrankte an einem Hirntumor und bot mir einige ihrer Pferde an. Doch für mich kam nur Sara in Frage. Als sie im Alter von 11 Jahren in meine bestehende Herde einzog, war das Wiedersehen mit ihrer HERZENSFREUNDIN Prinsessa einer der schönsten und berührendsten Momente, die ich in all den Jahren erlebt habe. 

Prinsessa hatte die Ankunft des neuen Pferdes verpasst. Als sie es bemerkte, kam sie mit drohend angelegten Ohren auf das vermeintlich fremde neue Pferd zu. Sara war schon im Fluchtmodus. Als beide Pferde nur noch einen Meter voneinander entfernt waren, erkannten sie sich. Die Ohren klappten nach vorne, sie steckten die Köpfe zusammen und grummelten vor Freude! 
Ich sah sie nie mehr getrennt. Wo eine war, war die andere, obwohl sie unterschiedliche Aufgaben in der Herde hatten. Prinessa war die unangefochtene Leitstute der Herde. Sara war wohl in den vergangenen Jahren rangniedrig, kam wohl nicht so recht ans Futter und das sah man ihr an. Aber nun durfte sie sich immer in unmittelbarer Nähe von Prinsessa aufhalten, ihr Körper rundete sich wieder und sie konnte sich entspannen. Sara’s Loyalität wiederum entlastete Prinsessa, so konnte sie sich auch immer wieder ausruhen.

Ein paar Jahre später starb eine Stute der Herde und hinterließ ein einmonatiges Waisenkind. Vier andere Stuten hatten ebenfalls ein Fohlen, aber Sara war diejenige, die sofort bereit war für dieses mutterlose Fohlen zu sorgen, obwohl sie selbst ein Fohlen hatte. Ihre großmütige MÜTTERLICHE LIEBE reichte für zwei Pferdekinder. 

Als Prinsessa Jahre später durch einen tragischen Unfall verstarb, freundete sich Sara mit Gambri an. Gambri war wie sie rangniedrig, aber auch derjenige, der sie sozusagen in ihr neues Arbeitsfeld einführte. Wochenlang beobachtete sie mit Abstand, was denn beim pferdegestützten Coaching in der Herde passierte und wie ihr Freund Gambri und die anderen Pferde mit Hilfe von Schaubildern mit uns Menschen kommunizierten. Mit einem Auftritt, der an Kürze und Eindringlichkeit nicht zu überbieten war, startete sie schließlich in ihren neuen Job:

In diesem Workshop ging es um weibliche Führungskraft und unter anderem auch darum, welche Unterstützung wir dabei von der geistigen Welt empfangen können. Eine Teilnehmerin haderte ganz arg mit dem Umgang der katholischen Kirche mit Frauen. Sie bemängelte, dass die Frauen, die im Leben von Jesus so wichtig waren, von seinen Nachfolgern auf die Heilige (Maria, seine Mutter) und auf die Hure (Maria Magdalena, vermutlich „seine Frau“) reduziert wurden. Sie fand es inspirierend, dass sich Maria Magdalena trotz gesellschaftlicher Urteile öffentlich zeigte und ihrer LIEBE Ausdruck gab.
Und so kam es, dass die Teilnehmerin ihren Herzenswunsch wahrnahm, ihn formulierte und schließlich voller Inbrunst rief: „Ich wünsche mir Maria Magdalena an meine Seite!“ 
Sara stand bis zu diesem Zeitpunkt an der Heuraufe und fraß. Aber bei diesem Satz zog sie abrupt ihren Kopf aus der Raufe, kam schnurstracks um die Ecke und stellte sich an die Seite der Teilnehmerin. Dort blieb sie solange, bis die Teilnehmerin wieder ihre Augen öffnete, sich Sara zuwandte und ihr dankte. Dieser Auftritt berührte und bewegte alle Teilnehmerinnen nachhaltig. Denn die LIEBE, die HERZENSVERBINDUNG war so intensiv spürbar.

Viele Jahre später, Sara war nun 27 Jahre alt, war ihr Körper krank, schwach, müde und bereit, zu gehen. Sie ‚sagte‘ mir: „ich habe Dir alles gegeben, was ich zu geben hatte.“ 

Ihre Seele wünschte sich, diesen Körper zu verlassen und ich versprach ihr Unterstützung. Ein sehr einfühlsamer Tierarzt erlöste sie von ihren Schmerzen. Ihr Körper sank auf die Erde und in dem Moment „sah“ ich, wie ihre Seele diesen verließ. Ich staunte, denn ihre Seele war unendlich groß. Es war, wie wenn sich das Universum öffnete, um diese liebevolle Seele aufnehmen zu können. Danach war es mir, wie wenn sich ihre LIEBE wie eine warme Decke auf uns alle herabsenkte. Im größten Schmerz kam dieses GESCHENK zu mir. Diese LIEBE bleibt, ist unvergänglich, bereichert mich, bereichert uns alle. In dieser Liebe sind wir stets aufgehoben.Ich werde dieses Gefühl nie vergessen!

Sara’s langjähriger Freund Gambri hielt mit uns die Totenwache. Er stand ihr auch im Tod noch so lange zur Seite, bis ihr Körper abgeholt wurde. Auch das ist ein Liebesdienst. 

FALKI von Kronleiten war unaufdringlich präsent, ein sozialer Chef der Herde, ein Streitschlichter, best friend of Messa, Beschützer von rangniedrigen Herdenmitgliedern, der Archetyp des verletzten Heilers, ein Pferd, das bereit war, sein Mißtrauen Menschen gegenüber wieder in Vertrauen zu verwandeln,
ein Pferd, das bereit war, diese Erfahrung mit Menschen zu teilen, einer, der sein Schicksal gemeistert hat, ein wunderbarer Coaching-Partner, mitfühlend, warmherzig, klar in seinen Botschaften, ein FRIEDENSstifter.

Falki zog im Alter von 16 Jahren in mein Leben und in meine Herde ein. Unsere gemeinsame  Geschichte habe ich im Buch „Kraftbilder der Seele“, Verlag Spiritbooks geteilt. 

Falki war ein traumatisiertes Pferd und Menschen gegenüber sehr mißtrauisch. Doch sein erster Schritt in meine Herde hat bereits eine große Veränderung hervorgerufen. Zu der Zeit hatte sich kein Pferd für die anspruchsvolle Stelle der Leitstute zur Verfügung gestellt. Niemand – weder Stuten noch Wallache – wollten diese Verantwortung übernehmen. Ich hatte für Falki eine Integrationsbox vorbereitet, um ihm über Nacht Schutz zu gewähren. Ich führte ihn in den gemeinsamen Auslauf, um ihn der Herde vorzustellen. Kaum hatte er den Auslauf betreten, kamen alle Pferde auf uns zu. Mein Adrenalinspiegel stieg rasant, ich löste den Strick vom Halfter. Ich war auf alles gefasst und es passierte – nichts!

Alle Pferde näherten sich ihm, doch er stand nur da und nahm ihre Grüße entgegen. Mir war, wie wenn ein Aufatmen durch die Herde ging. Endlich war einer da, dem sie vertrauen konnten und der die Verantwortung übernahm. 
Die Integrationsbox war unnötig, denn es gab einfach keine Feindseligkeiten. An diesem Tag und an jedem der darauffolgenden Tage bis zu seinem Tod hatte er diese unglaubliche Präsenz und Ausstrahlung.

Ich erinnere mich an eine Szene, als zwei junge männliche Pferde ziemlich heftig im Streit aneinandergerieten. Sie schnappten nach einander, stiegen sich gegenseitig an und schenkten sich im Gerangel nichts. Falki ging ruhig auf sie zu, trat in den Raum zwischen ihren Köpfen mit den drohend angelegten Ohren und nickte einmal kurz nach rechts und ebenso kurz nach links. Damit trennte er die beiden aggressiven Pferde, ohne selbst aggressiv zu sein und ohne auf irgendeinen Widerstand zu stoßen. Sie wendeten sich einfach ab und jeder ging seines Weges. Falki beendete den Streit alleine mit seiner unglaublich  FRIEDVOLLen Präsenz. 

Dagfari war und ist ein Pferd, das sehr schnell in Panik gerät, wenn er seine Herdenkollegen nicht mehr sieht. Als Dagfari aufgrund eines Griffelbein-Bruches mehrere Wochen Boxenruhe mit eingegipstem Vorderbein hatte, leistete Falki ihm unaufgeregt Gesellschaft, während der Rest der Herde Koppelgang hatte und Dagfari sonst alleine im Stall gewesen wäre. Er übernahm für das schwächste Mitglied der Herde Verantwortung und sorgte so für einen FRIEDVOLLen Heilungsvorgang.

Als Messa zu mir kam dauerte es lange, bis sie Teil der Herde wurde. Sie verteidigte ihre Grenzen sehr nachdrücklich und legte großen Wert darauf, als Chefin akzeptiert zu werden. Doch es fehlte ihr die soziale Kompetenz. 
Falki nahm sich ihrer an. Er lehrte sie, dass ein sozialer Chef es nicht nötig hat, ständig seine Ellbogen rüpelhaft einzusetzen. Er kommunizierte mit ihr auf Augenhöhe. Daraus entstand eine tiefe Freundschaft, wenn nicht sogar Liebe zwischen ihnen. Auf der Koppel sah ich sie oft dicht nebeneinander FRIEDLICH im Gleichschritt grasen.

FALKI musste im Alter von 27 Jahren nach einer Kolik mit Dünndarmverschlingung eingeschläfert werden.

Nach seinem physischen Tod breitete sich großer FRIEDEN um uns Menschen und rund um die Herde aus. Wir fühlten uns in diesem Friedens-Feld geborgen und aufgehoben. Auch der anwesende Tierarzt teilte minutenlang diesen heil-igen Moment mit uns. Heil-ig, weil die Seele, die sich in diesem Moment aus dem irdischen Körper löst, heil – also ganz und unversehrt – ist und ihre wahre Kraft und Bestimmung offenbart – so man sie bis dahin nicht schon erkannt hat. Dies war ein großer Trost für mich, für uns alle in diesem Moment des Abschieds. 
Am nächsten Tag fand ich an seinem bevorzugten Fressplatz eine Falkenfeder und wenig später kreiste ein Turmfalke über uns und ließ seinen Ruf ertönen.
Ich beobachtete, wie sich Messa und Kenny von seinem Körper verabschiedeten, indem sie diesen lange und ausgiebig beschnupperten. 
Es dauerte viele Wochen, genauer gesagt von Anfang Februar bis Ende Juni, bis sich Messa von ihrer Trauer erholt hat. Die Herde musste mehr oder weniger ohne sie auskommen. Sie zog sich sehr in sich zurück. Die trächtige Stute Vinkona forderte immer stärker eine Entscheidung von ihr. Sie war durch die kurz bevorstehende Geburt dringend auf den Schutz der gesamten Herde angewiesen. 

Ich kann den genauen Moment nicht benennen, an dem Messa beschloß, das Erbe von Falki anzutreten. Aber ich sah, wie sie eines Tages aktiv auf Kenny zuging und ihn zum Fellkraulen einlud. Ab da herrschte wieder FRIEDEN in der Herde und Vinkona konnte ihr Fohlen beschützt zur Welt bringen.

Einige Wochen nach Falki’s Tod reiste ich nach Jamaika und erlebte die Kultur von LOVE and PEACE hautnah selbst. Jamaika, die Insel, die auch „the rock“ genannt wird. Der Fels. Unerschütterlich. Gesegnet mit der karibischen reichen Fruchtbarkeit. 

LOVE and PEACE. Ein Fels als Symbol für das Fundament, das uns durchs Leben trägt. Auch wenn die eigenen Erlebnisse traumatisierend waren und das Leben gerade reich an Herausforderungen ist. 

LOVE and PEACE. 
Die Werte, die dafür sorgen, dass das Leben gelingen kann. 
Die Werte, die das Fundament dafür sind, dass wir persönlich wachsen können. 
Die Werte, die unsere größte Lebenssehnsucht ausdrücken. 
Die Werte, die uns daran erinnern, woher wir kommen und wohin wir gehen. 

Das habe ich durch das Beispiel meiner Pferde begriffen. Ich bin dankbar!

Ich öffne gerne für dich die Schatzkiste meines Wissens und meiner Erfahrungen, damit auch du FRIEDEN schließen kannst mit all deinen traumatischen Lebensmomenten und sich die LIEBE in deinem Leben entfalten kann.

Ich liebe pferdegestützte Persönlichkeitsentwicklung. Warum? Lies hier meinen Artikel: https://pferdemenschen.eu/2025/09/01/was-ist-personlichkeitsentwicklung/

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Veröffentlicht von PfERDEmenScHEN - Herzbegegnungen

Master Heroes Journey Instruktorin, Coach für systemisch-schamanische Aufstellungen, Schamanische Lebensbegleitung, Reitlehrerin, Dipl. Shiatsu-Praktikerin, Autorin