In der Aufstellungsarbeit bin ich jedes Mal mit Glaubenssätzen konfrontiert, die das Leben meiner Klienten steuern.
Glaubenssätze, die ihnen nicht bewusst sind.
Glaubenssätze oder innere Haltungen, die es ihnen nicht ermöglichen, bewusste Entscheidungen für ihr Leben zu treffen.
Glaubenssätze, die dafür sorgen, dass sie unbewusst durchs Leben gesteuert werden.
Glaubenssätze, die ein Gefühl von Ohnmacht und Ausgeliefertsein erzeugen.
Viele Frauen, die Hilfe bei mir suchen, kommen mit der Überzeugung:
„Ich bin nicht gut genug.“
„Niemand sieht mich.“
„Ich muss zuerst ganz viel tun und leisten, um dann vielleicht Zuwendung oder Liebe zu bekommen.“
Diese Sätze kommen oft erst nach längeren Gesprächen und Erinnerungen an traumatische Erlebnisse zutage.
In meinem Leben haben Treue und Loyalität einen sehr hohen Wert. Schon in meinem Namen ist diese Treue festgeschrieben. Waltraud bedeutet „die, die den auf dem Schlachtfeld Gebliebenen treu ist“. Das erklärt auch, warum ich das tue, was ich tue. Auch wenn unser heutiges Leben kein „Schlachtfeld“ mehr ist, so haben wir doch alle mit den körperlichen und seelischen Verletzungen und deren Auswirkungen, die wir im Laufe des Lebens erfahren, zu kämpfen. Ich bin für diese Menschen und Pferde da und begleite sie auf dem Weg in ihre Heilung.
TREUE steht unter anderem im direkten Zusammenhang mit VERLÄSSLICHKEIT, SICHERHEIT, BESTÄNDIGKEIT UND SOLIDARITÄT.
Aber TREUE trägt auch dunkle Seiten in sich, wenn es daran mangelt oder sie fehlt:
VERRAT, WORTBRUCH, INTRIGE – um nur einige zu nennen.
Treue vermittelt dir Sicherheit und Beständigkeit, ein Gefühl von Zugehörigkeit und Geborgenheit in einem sich ständig veränderndem Leben. Treulose Menschen wurden und werden gerne aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen. Und das ist lebensbedrohlich. Also passen wir uns lieber an, um den Preis, den es uns kostet!
In der SYSTEMISCHEN AUFSTELLUNGSARBEIT zeigt sich diese Treue und Loyalität vor allem durch das Festhalten an übernommenen Werten und Glaubenssätzen von unseren Vorfahren. Wir leben quasi deren Leben und Überzeugungen, statt unser eigenes.
Natürlich tun wir dies nicht bewusst. Aber irgendwann, meistens in unseren ersten Lebensjahren, haben wir uns unbewusst dafür entschieden, weil es unserem Über-leben gedient hat. Wir ziehen das in unser Leben, wovon wir überzeugt sind.
Wie schon weiter oben erwähnt, haben Treue und Loyalität in meinem Leben einen sehr hohen Stellenwert. Um loyal sein zu können, nahm ich sogar persönliche Nachteile in Kauf. Ich fragte mich oft, warum ich das tue, aber erst vor kurzem sagte ich in einem Coaching-Gespräch impulsiv und sehr emotional diesen Satz – und war selbst davon überrascht:
„Entweder bin ich loyal, oder ein Verräter!“
Meine eigene Heftigkeit überraschte mich und es war klar, dass ich diesen Satz im Heilraum der Pferde aufstellen wollte.
Als der Satz gelegt war, musste ich mich von ihm wegdrehen, weil er mir so viel Druck machte. Die Pferde kamen und stellten sich zwischen mich und den Satz, das empfand ich als sehr entlastend.
Auf dem Wort ICH und BIN fand ich einen sicheren Ort. Alle Pferde kamen zu mir und wir genossen diesen ruhigen gemeinsamen Schwingungsraum.
Auf dem Wort LOYAL wurde ich sehr schnell ärgerlich. Ich hatte Kreuzweh und Gänsehaut. Und ich hatte das Gefühl, mich nicht selbst entscheiden zu können.
Ich blickte zum Wort VERRÄTER und es war mir sofort klar, da gehe ich keinesfalls hin. Ich sagte sehr vehement: „Lieber bin ich loyal, als dort hinzugehen. Dort ist es lebensgefährlich!“
Das war eine Entscheidung und in mir wurde es ruhiger. Ich blickte auf das Wort ENTWEDER und empfand es als eine Gewichtung für das Wort LOYAL.
Ich ging zurück zum Wort ICH und blickte zum Wort LOYAL, das hügelaufwärts lag. Ich fragte mich, ob ich mir gegenüber loyal sein darf.
Nun empfand ich Loyalität als neutral, als etwas Übergeordnetes, als einen Ort von Selbstbestimmung. Ich fand es zwar anstrengend, dorthin zu gehen, aber als erstrebenswert. In dem Moment stapfte ein Pferd an mir vorbei und den Hügel hoch. „Kein Problem!“ vermittelte sie mir.
Ich folgte der Stute und stellte mich nochmals auf das Wort LOYAL.
Mir kam der Satz: „Alles kann, nix muss!“
(Mehr über meine Arbeit im Heilraum der Pferde erfährst du hier: 3 GRÜNDE, warum ich die Arbeit mit Pferden als Co-Coaches so liebe
https://pferdemenschen.eu/2025/07/23/3-grunde-warum-ich-die-arbeit-mit-pferden-als-co-coaches-so-liebe/)
Ich fand an dieser Aufstellung vor allem bemerkenswert, dass dieses Gefühl von Lebensgefahr beim Betrachten des Wortes Verräter offensichtlich nicht zu meinem eigenen Erfahrungsschatz gehört. Ich wurde zwar öfters in meinem Leben für meinen sogenannten Verrat bestraft, aber es herrschte nie Lebensgefahr. Ich dachte an meinen Vater, dessen Bruder und an meinen Opa und deren Erlebnisse. Alle drei waren Soldaten im 2. Weltkrieg und während des Nazi-Regimes war es wirklich lebensgefährlich, nicht loyal zu sein. Ich konnte diesen Teil des Glaubenssatzes nun meinen Ahnen zuordnen und mich davon lösen.
Von meinem sicheren Ort aus hat sich mein Blick auf Loyalität gewandelt. Vom Ausgeliefertsein zu Selbstbestimmtheit. Nun darf und kann ich auch mir gegenüber loyal sein. Es ist meine Entscheidung!
Eine Aufstellung macht Verstrickungen sichtbar. Glaubenssätze kommen auf den Tisch und werden sichtbar. Fühlbar. Bewusst. Dadurch auch lösbar.
Weil sie nun bewusst sind, kannst du dich bewusst entscheiden, ob sie dir noch immer dienen, dein Leben gut zu bewältigen oder nicht.
Weil sie dir bewusst sind, kannst du sie transformieren.
Jeder Mensch strebt nach Heilung, nach Ganzheit. Eine Aufstellung
- macht bewusst, was ein befreites Leben blockiert
- lässt dich Verstrickungen erkennen
- macht Lösungen sichtbar und erfahrbar
Wenn auch du deinen Blockaden auf die Schliche kommen möchtest, begleite ich dich – mit oder ohne meine Pferdeherde – mit meinem Wissen und meinem Erfahrungsschatz gerne dabei. Ich schenke dir 30 Minuten meiner Zeit für ein kostenloses Orientierungsgespräch. Buche deinen Termin bitte hier: https://calendly.com/pferdemenschen
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