Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Aufstellungen folgen einem bestimmten Muster. Es ist aber nicht das Muster, dass so hilfreich ist. Es ist das Ritual, dass in den Rahmen der Aufstellung eingebettet ist.
Die Aufstellung bildet den äußeren Rahmen, in dem das Ritual seinen Raum bekommt. Der äußere Rahmen wird durch Stellvertreter (Mensch oder Gegenstände) für Familienmitglieder oder bestimmte Begriffe geschaffen. Diese bekommen einen Platz und machen dadurch Beziehungen und deren energetische Qualität sichtbar und erfahrbar. Jeder Mensch verfügt über eine energetische Ausstrahlung, so wie jeder Begriff (z.B. Liebe, Tod, Engel), jeder Mensch und jedes andere Lebewesen auch. Wenn wir nun diese Plätze betreten, tauchen wir in diese energetische Ausstrahlung der Familienstruktur oder der Begriffe ein und nehmen Sie mit unserem eigenen Körper wahr. Durch eine vorhergehende Körperwahrnehmung außerhalb dieses energetischen Feldes sind wir in der Lage, zwischen dem was zu uns gehört und dem, was nicht zu uns gehört, zu unterscheiden. Wir können zwischen diesen Energiefeldern switchen.
In den Rahmen der Aufstellung ist das eigentliche Ritual eingebettet. Durch die Verbindung mit unserem höheren Selbst sind wir in Verbindung mit dem, was größer ist wie wir: mit unserer Seele, mit dem Göttlichen in uns. Dann sind wir in Kontakt mit dem göttlichen Gemeint-sein.
Das ist das Wesen eines Rituals: Die Hilfe kommt von einer anderen Ebene.
Wenn wir darum bitten, werden wir hilfreich unterstützt!
Schon Albert Einstein hat dies erkannt:
“Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.“
Hier drückt sich auch aus, dass wir viel zu sehr darauf konditioniert sind, unsere Probleme mit dem Kopf zu lösen. Doch das gelingt uns nicht. Weil wir vergessen haben, dass unsere Seele auch ein Mitspracherecht braucht. Die Seele drückt sich jedoch zu 100 Prozent über den Körper aus.
Wir Menschen vergessen sehr oft auf diese spirituelle Verbindung. Doch die Pferde erinnern uns daran. Sie sind geerdet und doch an das große Ganze angebunden. Sie sind Natur und damit Teil der Schöpfung. Alles in der Natur ist beseelt und steht dadurch in Verbindung mit dem Großen Ganzen.
Pferde sind sehr feinfühlige Lebewesen. Sie nehmen wahr, ob wir Menschen einen wahrhaftigen Ausdruck für unser Seelengeschehen gefunden haben, oder ob wir nur so tun, wie wenn.
Deswegen nenne ich dies den Heilraum der Pferde. Denn hier findet die Seele ein wahrhaftiges und authentisches Gegenüber. Hier haben alle Gefühle und Erfahrungen ihren Platz, ohne bewertet oder verurteilt zu werden. Für Pferde sind alle Gefühle wichtige Informationen. Nicht mehr und nicht weniger. Die Attribute gutes Gefühl oder schlechtes Gefühl haben im Heilraum der Pferde keinen Platz. Das sind menschliche Urteile.
Es geht um die Essenz, was und wie sich die menschliche Seele ausdrücken möchte. Und was wir uns so oft versagt haben. All die Glaubenssätze, die daraus entstanden sind, um unser Überleben in der menschlichen Gemeinschaft zu sichern.
Eine Aufstellung öffnet sozusagen den Raum, in dem sich zeigt, was gerade ist und was dich daran hindert, einen neuen Seelenraum zu betreten. In diesem urteilsfreien Raum, den die Pferde für dich halten, kannst du dich neuen Perspektiven und Überzeugungen öffnen. Im Beisein der Pferde öffnen sich dir Seelenräume, zu denen du sonst keinen Zugang hast.
Durch das eingebettete Ritual bekommt die Aufstellungsarbeit erst ihre besondere Kraft. Wer mit der Aufstellungsarbeit nur an der Oberfläche kratzt und die Tiefen Schichten des Rituals nicht beachtet, dem entgeht der Schatz der Transformation, aus dem die Lösung entsteht.
